Ballettmode damals und heute - Ein Blick auf die Entwicklung
Die Anfänge im 16. Jahrhundert: Tanz in prächtigen Roben
Im 16. Jahrhundert war Ballett ein höfisches Vergnügen, insbesondere in Frankreich und Italien. Die Tänzerinnen trugen prachtvolle, mit Stickereien und Juwelen verzierte Gewänder, die an die höfische Mode jener Zeit angelehnt waren. Frauen tanzten in bodenlangen Röcken und eng geschnürten Korsetts, während Männer in kunstvoll gestalteten Wämsern und Kniebundhosen auftraten. Die Bewegungsfreiheit war stark eingeschränkt. Dadurch war der Tanz mehr ein elegantes Schreiten als das, was wir heute als Ballett kennen.

Tanzkleidung im 16.Jahundert
Das Barockzeitalter: Hohe Absätze und opulente Stoffe
Im 17. Jahrhundert, unter Ludwig XIV., wurde das Ballett weiterentwickelt. Der französische König, selbst ein leidenschaftlicher Tänzer, trug in seinen Auftritten prunkvolle, goldbestickte Kostüme. Besonders bemerkenswert: Ballettschuhe mit hohen Absätzen! Diese machten das Tanzen zwar anspruchsvoller, passten aber zur Mode des Barock. Frauen trugen weiterhin schwere, lange Röcke und eng geschnürte Mieder, was ihnen nur begrenzte Bewegungsfreiheit ließ.

Louis XIV, Ballet royal de la nuit, 1653 Gemeinfrei
Das 18. Jahrhundert: Eine Revolution der Beinfreiheit
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts begannen Tänzerinnen, sich von den einengenden Kleidungsstücken zu befreien. Marie Camargo, eine berühmte Tänzerin dieser Zeit, kürzte ihren Rock erstmals auf Wadenlänge - eine Sensation! Endlich konnte man die schnellen, technisch anspruchsvollen Fußbewegungen sehen. Auch die Absätze verschwanden langsam von den Ballettschuhen, was eine größere Leichtigkeit in den Bewegungen ermöglichte.Diese Neuerungen markierten den Beginn eines ästhetischen Wandels, bei dem nicht mehr nur die Pracht des Kostüms, sondern vor allem die technische Virtuosität der Tänzerinnen im Mittelpunkt stand.

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